Seit Ende Oktober läuft die Abfrage der Daten für die kommunale Wärmeplanung. Vielen Dank an alle, die die Daten übermittelt haben. Ziel ist letztendlich ein eigenes Wärmenetz für alle Tangstedter Gemeindeteile.

Wer könnte und will nun aber dieses betreiben und wer kann Energie liefern? Dazu fand Mitte November im Gut Tangstedt der 1. Tangstedter Wärmegipfel statt. Die „Initiative Wärme für Tangstedt“(„Initiative“) hatte dazu alle potentiellen „Wärmemacher“, sowie Amtsdirektor, Bürgermeister, Fraktionsmitglieder aller im Gemeinderat vertretenen Parteien und das Planungsbüro ZEITEN°GRAD für die kommunale Wärmeplanung(„KWP“) eingeladen.

Herr Dr. Krug vom Planungsbüro informierte zunächst über die KWP an sich und die weitere Vorgehensweise. Viel Lob gab es von ihm für die Gemeinde und die Initiative, da durch deren Tätigkeiten, Vorarbeiten und Unterstützung, Tangstedt schon bedeutend weiter ist, als andere Gemeinden.

Vor zu großen Erwartungen bzgl. der KWP warnte er allerdings, da das Planungsbüro zwar aufzeigen kann, wo ein Nahwärmenetz aus deren Sicht sinnvoll wäre, die Entscheidung für die Umsetzung und Realisierung aber letztendlich den Akteuren vor Ort obliegt.

Herr Martin Laß, Geschäftsführer der „Q.X Energieautarke Quartiere“(Q.X), selbst Betreiber eines regeneratives Wärmenetzes (BioEnergie Gettorf) sowie Vorstandsmitglied im Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein, um nur einige seiner Tätigkeiten zu nennen, zeigte in seinem Vortrag die Chancen von energieautarken Quartieren auf.

Wichtig, dass die Energieerzeugung auf viele Standbeine verteilt wird. Besonders in den jetzigen Tagen mit trübem Wetter, verbunden mit nahezu Windstille, wäre der Ertrag von Wind und Solar nicht ausreichend. Daher müssen weitere Energieträger einbezogen werden, damit es während der sogenannten Dunkelflaute nicht kalt und dunkel wird. Lösung = die sogenannte Sektor Kopplung.

Reitstallbesitzer, Landwirte, Gewerbetreibende, Flächeneigentümer usw. – wie bekommt man nun all die verschiedenen Personen und Gesellschaften „unter einen Hut“? Dafür stellte Herr Laß die Möglichkeit einer Quartiersgesellschaft, in der „Wärmemacher“, mögliche Bürgergenossenschaft und auch die Gemeinde als Teilhaber fungieren können, vor. Dieses führte zur intensiven Diskussion und vielen Nachfragen. In dieser Gesellschaft würden auch mögliche weitere Aktivitäten, wie Aufbau einer E-Ladeinfrastruktur und wo noch nicht vorhanden, Glasfaserausbau, gebündelt.

Eine lokale Gesellschaft würde nicht nur besser die Interessen von allen Tangstedtern wahrnehmen, sondern auch zu höheren Steuereinnahmen für die Gemeinde führen, was besonders die Fraktionsmitglieder sichtlich erfreute. Auch könnten voraussichtlich die Aufträge für die Errichtung eines Wärmenetzes vorrangig an lokale Firmen vergeben werden. Der Betrieb und die Verwaltung des Wärmenetzes würden vor Ort stattfinden und somit zusätzliche Arbeitsplätze in der Gemeinde schaffen. Alle Tangstedter hätten eine sichere und kostengünstige Energieversorgung. Eine Win-Win-Win-Situation.

Das Treffen wurde von allen Teilnehmern als sehr effektiv und nützlich für die weiteren Planungen angesehen. Alle waren sich einig, dass weiter an einer entsprechenden Lösung für alle Gemeindeteile Tangstedts gearbeitet werden muss und dies nur der erfolgreiche Startschuss dafür gewesen sein kann.

P.S: Bitte an alle Tangstedter, die noch nicht Ihre „Wärmedaten“ übermittelt haben, bitte hier eintragen.